Wir können nicht wissen.

Wir können nicht wissen.

Der Gläubige ist ebenso naiv wie der Atheist. Wie kann man – noch im 21. Jahrhundert – annehmen, dass der Mensch in der Lage sei zu einer wie auch immer gearteten Aussage über Transzendenz. Oder die Existenz einer Göttlichkeit? Wir können nicht wissen.

Schon im 5. Jahrhundert vor der abendländischen Zeitrechnung sagt man einem Philosphen namens Protagoras folgende Aussage nach: „Was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht, noch, was ihre Gestalt sei.“ Der Grieche gilt daher als so etwas wie ein Wegbereiter des Agnostizismus. Einer philosophischen Richtung, die um die grundsätzlichen Grenzen der menschlichen Erkenntnisfähigkeit zu wissen glaubt. Im Gegensatz dazu steht die Gnosis. Dieser religionswissenschaftliche Begriff umschreibt diejenigen, die einer religiösen Weltanschauung zugehörig sind. Sich also wissend bzw. glaubend/fühlend äußern.

Wir können nicht wissen. Und natürlich können wir „glauben“. Aber ist das wirklich relevant? Schon der Volksmund sagt „glauben heißt nichts wissen“. Der Agnostiker kann sich mit dem Nicht-Wissen anfreunden ohne dabei den Glauben zu bemühen. Es ist nicht schlimm, keine Aussage über Gott oder die Transzendenz machen zu können. Und richtig betrachtet führt diese Erkenntnis zum einzig sinnvollen Leben: dem in eigener Göttlichkeit und damit ureigener Verantwortung. q. e. d.

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